
Masterstudentin Mirjam Sperling absolvierte ihr Erasmus-Praktikum in einem Schweizer Kompetenzzentrum für psychische Gesundheit. Der Auslandsaufenthalt ermöglichte ihr fachliche Weiterbildung und öffnete auch neue berufliche Perspektiven.
Masterstudentin Mirjam Sperling absolvierte ihr Erasmus-Praktikum in einem Schweizer Kompetenzzentrum für psychische Gesundheit. Der Auslandsaufenthalt ermöglichte ihr fachliche Weiterbildung und öffnete auch neue berufliche Perspektiven.

Manchmal sind es die scheinbar kleinen Schritte, die das Leben in eine völlig neue Richtung lenken. Für Mirjam Sperling war es der Wunsch, aus der vertrauten Komfortzone herauszutreten und die Welt der Schmerztherapie in einem ganz neuen Kontext außerhalb Deutschlands kennenzulernen. Als Physiotherapeutin und mit dem Bachelor in Prävention und Gesundheitspsychologie sowie einer Ausbildung zur Schmerzspezialistin in der Schweiz wagte sie den Sprung ins Ausland. Sie startete im Rahmen ihres Masterstudiums der angewandten Psychologie ihr Erasmus+-Praktikum zunächst im Zentrum für Schmerz, Schlaf und Psyche in Zürich. Den zweiten Teil ihres Praktikums absolvierte sie in einem Kompetenzzentrum für psychische Gesundheit und Migration. Was als praktischer Schritt im Masterstudium begann, wurde zu einer Reise voller wertvoller Begegnungen, neuen Herausforderungen und beruflichen Chancen, die sie bis heute prägen.

Mirjam, ursprünglich Physiotherapeutin und Betriebswirtin für Gesundheits- und Sozialwissenschaften, entschied sich zunächst für ein Studium im Bereich Prävention und Gesundheitspsychologie. Weil sie noch mehr über die psychischen Aspekte von Schmerz und Therapie lernen wollte, folgte der Master der Angewandten Psychologie, Schwerpunkt klinische Psychologie an der SRH Fernhochschule. Ihre Motivation: „Wie schaffe ich es, Patienten so zu motivieren, dass sie ihre Übungen selbstständig fortführen und ihr Leben aktiv gestalten?“
Das Erasmus+-Praktikum im Masterstudium führte sie in die Schweiz, nach Zürich und Aarau. In Aarau, ihrer zweiten Station des Praktikums, arbeitete sie in einem Kompetenzzentrum für psychische Gesundheit und Migration. Dort konnte sie eine Schmerzgruppe zusammen mit Kolleginnen aus der Psychotherapie betreuen sowie selbstständig Schmerzcoachings durchführen. Daraus entstand nun eine dauerhafte Anstellung. „Aus dem Praktikum ist eine 20-Prozent-Stelle für mich entstanden, bei der ich diese Tätigkeiten plus wöchentliches Yoga auf dem Stuhl fortführen kann“, berichtet Mirjam Sperling.
Die Arbeit mit geflüchteten Menschen brachte besondere Herausforderungen mit sich, vor allem durch Sprachbarrieren und unterschiedliche kulturelle Schmerzverständnisse. Dolmetscher:innen unterstützten die Therapie, doch die Komplexität des Themas Schmerz machte die Arbeit nicht einfacher. Dennoch empfand Mirjam die Zeit als unglaublich bereichernd: „Die Dankbarkeit der Menschen, wenn man ihnen Zeit schenkt, ist überwältigend.“ Ein großer Vorteil für sie war die Zeit, die sie als Praktikantin sich für die Patienten nehmen konnte – eine Freiheit, die in vielen Systemen oft fehlt.

Organisatorisch lief alles reibungslos dank der Unterstützung des Erasmus+-Programms, das ihr den Auslandsaufenthalt ermöglichte und begleitete. „Die Begleitung durch die SRH Fernhochschule war wunderbar, ich habe mich richtig unterstützt gefühlt“, resümiert sie.
Vom interdisziplinären Ansatz zum biopsychosozialen Modell sieht sie sich selbst als Begleiterin oder Coach, der den individuellen Bedürfnissen der Patienten gerecht wird. Dabei spielt das Thema Motivation eine zentrale Rolle, denn gerade chronisch Schmerzgeplagte kämpfen täglich mit Schwankungen und Isolation. Die Kombination aus Physiotherapie und Gesundheitspsychologie hilft, Wege aus der Schmerzspirale zu finden.
Mirjams nächster großer Schritt ist die Fertigstellung ihrer Masterarbeit. Parallel arbeitet sie selbstständig als Schmerztherapeutin und ist weiterhin im Kompetenzzentrum tätig. Eine große Motivation für sie ist es, die Fähigkeiten der Physiotherapie und Psychologie noch mehr zu verbinden, mit Blick auf eine mögliche spätere Weiterbildung im psychotherapeutischen Bereich.
Sie ermutigt ihre Mitstudierenden, die mit dem Gedanken an ein Auslandspraktikum spielen: „Verlasst eure Komfortzone, egal wie alt ihr seid und auch wenn es nur für die Zeit des Praktikums oder Auslandsaufenthaltes ist. Die Erfahrungen erweitern den eigenen Blickwinkel und bringen einen persönlich wahnsinnig weiter.“
Mirjams Geschichte zeigt eindrucksvoll, wie wertvoll und bereichernd ein Auslandspraktikum sein kann – persönlich und fachlich. Ein mutiger Schritt, der Türen öffnet und Horizonte erweitert.

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