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Der BGM-Kongress 2020 aus drei Perspektiven

Erleben Sie den vierten BGM-Kongress der SRH Fernhochschule aus der Perspektive einer Teilnehmerin, einer Expertin und der Eventmanagerin.

Bereits zum vierten Mal fand am 04. Und 05. Dezember 2020 der BGM-Kongress an der SRH Fernhochschule statt, dieses Jahr zum ersten Mal online. An zwei Tagen diskutierten 289 Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit 26 Experten und Expertinnen aus Wissenschaft und Praxis über aktuelle Erkenntnisse und Themen rund um das betriebliche Gesundheitsmanagement. Erleben Sie den BGM-Kongress 2020 aus Sicht von Teilnehmerin Anna-Lena Mohr, Expertin Susanne Weiß und Eventmanagerin Deborah Huttner:

Anna-Lena Mohr ist 24 Jahre alt und hat nach einem Jahr als Au-pair in Liverpool ihre Ausbildung zur Bankkaufrau erfolgreich abgeschlossen. Mittlerweile arbeitet sie in der Online-Beratung der Sparkasse und studiert Prävention und Gesundheitspsychologie (B.A.) an der SRH Fernhochschule. Besonders die Frage „Wie bleiben andere und ich gesund?“ beschäftigt sie. Sie berichtet als Teilnehmerin vom BGM-Kongress 2020.

An welchen Sessions haben Sie teilgenommen?

Ich habe an folgenden Sessions teilgenommen:

  • Salutogenese – Ein Tool zur Gestaltung gesundheitsförderlicher Kommunikationsprozesse (Ina Jäkel)
  • Die Entwicklung von passgenauen Maßnahmen als Erfolgsfaktor im BEM (Susanne Weiß)
  • Berufsbilder: Betrieblicher Gesundheitsmanager (Prof. Dr. Ricardo Baumann, Silke Reblin)
  • Umsetzung BGM Maßnahmen bei der Polizeiinspektion in Wolfsburg (Anja Mahlke)

Was konnten Sie vom BGM-Kongress 2020 für sich mitnehmen?

Die zwei Tage haben sich für mich auf alle Fälle gelohnt. Besonders der Austausch war toll: Sowohl mit Personen, die betriebliches Gesundheitsmanagement lehren, als auch mit Personen, die ihren Beruf in diesem Bereich ausüben. So wurde Wissen von Expertinnen und Experten mit verschieden Hintergründen vermittelt. Durch die Möglichkeit, sich den zweiten Tag selbst zu gestalten, konnte man das Programm individuell auf sich zuschneiden. Die Umstellung des BGM-Kongress 2020 von einer Präsenzveranstaltung auf ein Online-Format ist rundum gelungen! Insgesamt konnte ich für mich mitnehmen, dass betriebliches Gesundheitsmanagement wichtig ist und meiner Einschätzung nach in Zukunft stärker in den Fokus geraten wird.

Was hat Ihnen am BGM-Kongress 2020 am besten gefallen?

Am besten hat mir die Vielseitigkeit des Kongresses gefallen. Es hat mir gezeigt, wie viele unterschiedliche Themen das betriebliche Gesundheitsmanagement abdeckt und wie facettenreich diese sind. Es gab aus gutem Grund Sessions, die sich speziell mit der Ernährung oder auch einem Waldspaziergang beschäftigt haben.

Auch der Vortrag über betriebliches Eingliederungsmanagement war spannend. Die begriffliche Erklärung und wie weitgefasst und vernetzt dieser Bereich ist, haben mich beeindruckt. Leider müssen sich immer noch zu viele in diesem Bereich mit Aussagen wie „Du fragst den Mitarbeiter, wie er sich heute fühlt und damit verdienst du dein Geld?“ oder „Wenn mein Kollege einen höhenverstellbaren Schreibtisch hat, dann will ich ihn auch. Warum er ihn braucht? Das weiß ich nicht.“ auseinandersetzen. Die Fragen, auf die es beim BEM ankommt, sind aber folgende: Warum war die Person so lange nicht da und konnte nicht arbeiten? Wie schaffe ich es, dass die Person wieder in ihren beruflichen Alltag zurückfindet und in der Zukunft nicht so oft ausfällt?

Susanne Weiß ist bei der Premium AEROTEC GmbH, einem Tochterunternehmen von Airbus im Betrieblichen Eingliederungsmanagement tätig. Aber das ist nicht alles: Sie ist auch Beraterin, Coach und Trainerin. Nebenbei hat sie das Buch „Crashkurs Betriebliches Eingliederungsmanagement“ geschrieben, welches 2020 im Haufe Verlag erschienen ist. Wie sie aus ihrer Sicht als Expertin mit der Session „Die Entwicklung von passgenauen Maßnahmen als Erfolgsfaktor im BEM“ den BGM-Kongress 2020 erlebt hat.

Sie sind dieses Jahr das erste Mal beim BGM-Kongress der SRH Fernhochschule dabei und das gleich als Speaker. Was hat sie inspiriert, als Speaker eine Session am BGM-Kongress zu halten?

Zum einen bin ich gefragt worden ob ich etwas beitragen möchte und zum anderen ist mir die Information über BEM ein großes Anliegen. Jedem Beschäftigten müsste in seinem Unternehmen nach 6 Krankheitswochen ein Angebot für ein BEM gemacht werden. Leider ist das noch viel zu selten der Fall. Wenn es doch passiert, sind die Beteiligten in der speziellen Sache meist nicht so informiert, wie es wünschenswert wäre. Das liegt weniger an den Protagonisten als an der Tatsache, dass BEM ein sehr weites Feld abdeckt. Die Themen, die von einem Fallmanager beherrscht werden sollten, sind folgende Fachgebiete: Sozial- und Arbeitsrecht, Betriebliches Sozialwesen, Medizin, Gesundheitswissenschaften (Public Health), Betriebswirtschaft, Personalwirtschaft, Psychologie/Arbeitspsychologie.

Wenn man jetzt bedenkt, dass diese Tätigkeit häufig „nebenbei“ gemacht wird, dann ist die Erklärung offensichtlich. Mein Anliegen ist es, zu einer Professionalisierung beizutragen. Ein Vortrag auf dem BGM-Kongress der SRH Fernhochschule ist eine sehr gute Gelegenheit dazu.

Zusätzlich haben Sie als Teilnehmerin auch an anderen Sessions teilgenommen. Was ist Ihnen im Gedächtnis geblieben?

Ich fand die Vielfalt der Veranstaltungen sehr beeindruckend. Hier konnten die Teilnehmer einen guten Eindruck bekommen, welche Ansatzpunkte im BGM oder speziell im BGF (= betriebliche Gesundheitsförderung) geeignet sind, um die Gesundheit der Belegschaft zu stärken und im Idealfall zu verbessern. Dazu zählen Themen wie Resilienz auf den verschiedenen Ebenen der Organisation, Stressreduktion und hier insbesondere das Thema Wald und Gesundheit, Glück und die positive Psychologie, Mundgesundheit, Brainfood, bewegte Pause und praktische Übungen zu Achtsamkeit im beruflichen Alltag.

Auch der strukturelle Ansatz wurde in verschiedenen Themen wie gesunde und positive Mitarbeiterführung, Wachstum und Gesundheit als komplementäre Unternehmensziele, die Psychische Gefährdungsbeurteilung sehr gut aufgegriffen.

Mir persönlich sind die Veranstaltungen zum Thema Wald und Gesundheit, Corporate Psychopaths & Everyday Saints und “Aus Fehlern lernen – deshalb scheitern BGM-Projekte“ im Gedächtnis geblieben. Diese Veranstaltungen waren besonders unterhaltsam, einprägsam, haben vorhandene mit neuen Inhalten verknüpft und sind mir aus meinem Arbeitsleben sehr vertraut.

Was hat Ihnen am BGM-Kongress 2020 am besten gefallen?

Insgesamt ist mir die Professionalität der Veranstaltung, sei es das Theaterstück, die Keynotes, aber auch alle anderen Vorträge, im Gedächtnis geblieben. Da merkt man, dass es sich bei der Mobile University um eine Fernhochschule handelt und schon sehr viel Erfahrung im Umgang mit digitalen Medien vorhanden ist.

Mich hat das Theaterstück „Totalausfall“ zu Beginn sehr beeindruckt. Es war nicht nur gut gespielt, es hat den Weg zum Thema psychische Belastungen fast spielerisch geebnet. Darauf konnte gut Bezug genommen werden. Corona war immer wieder ein Thema, aber nicht zu präsent.

Deborah Huttner (links) organisiert den BGM-Kongress und bietet den Mitarbeitenden der SRH Fernhochschule mit zusammen ihrer Kollegin Fabienne Moosmann (rechts) jede Woche die „Bewegte Pause“ an. © Lisa Dünser Fotografie

Auf einer Skala von 1 bis 10 (1 = sehr schlecht, 10 = sehr gut): Wie ist der BGM-Kongress 2020 gelaufen und warum?

Auf einer Skala von 1-10 würde ich unseren BGM-Kongress mit einer 9 bewerten. Die Technik hat super funktioniert und die Vorträge und Sessions waren sehr gut und hochwertig. Ich glaube ein paar Studierende hätten sich gewünscht, noch mehr Vorträge zu besuchen. Durch die parallel laufenden Sessions musste man sich jede Stunde für einen Beitrag entscheiden und ab und an hätte es interaktiver sein dürfen. Im Großen und Ganzen bin ich aber sehr zufrieden mit dem Verlauf der Online-Veranstaltung.

Was war dein schönster Moment vor, während und nach vom BGM-Kongress 2020?

Vor dem Event: Hier war es weniger ein Moment, sondern mehr die E-Mails von Teilnehmenden, die sich für das großartige Überraschungspaket bedankt haben.
Während dem Event: Die interessanten Erkenntnisse aus den Vorträgen von Herrn Karim und Frau Cermak zum Thema Achtsamkeit im beruflichen Alltag.
Nach dem Event: Am Samstagmittag genau um 15 Uhr, als die Veranstaltung vorbei war und die Technik reibungslos funktioniert hat.

Was nimmst du aus der Umstellung auf ein Online-Format für den nächsten BGM-Kongress mit?

Durch die Umstellung auf ein Online-Format nehme ich für den BGM-Kongress mit, dass es auch nach Corona und für die Zukunft ein klasse Format für diese Art von Veranstaltung ist. Wir sind die Mobile University und mit dem digitalen BGM-Kongress haben wir gezeigt, dass wir genau das können. Das Feedback der Teilnehmenden zeigt, dass sie mit der Umstellung sehr zufrieden waren. So konnten zum Beispiel auch Teilnehmende mit Kindern zu Hause an der Veranstaltung teilnehmen und Personen mit einer langen Anfahrt konnten sich die Reisezeit sparen. Außerdem schonen wir damit die Umwelt, da Transport- und Übernachtungskosten überflüssig werden – immerhin wollen wir 2021 klimaneutrale Hochschule werden.

Über den Autor

Lea-Anna Hurler ist seit Februar 2020 die Ansprechpartnerin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der SRH Fernhochschule – The Mobile University. Als Kauffrau für Marketingkommunikation bringt sie aus der IT-Branche außerdem Erfahrung mit agilen Methoden und New Work mit. Ihre Begeisterung für Texte und die vielfältigen Themen der Fernhochschule haben sich gesucht und gefunden.