
Was hat Fachkräftemangel mit betrieblichem Gesundheitsmanagement zu tun? Dieser Frage geht Prof. Dr. Ricardo Baumann, Studiengangsleiter Betriebliches Gesundheitsmanagement (M.Sc.) nach:
Was hat Fachkräftemangel mit betrieblichem Gesundheitsmanagement zu tun? Dieser Frage geht Prof. Dr. Ricardo Baumann, Studiengangsleiter Betriebliches Gesundheitsmanagement (M.Sc.) nach:
In vielen Berufen fehlen zunehmend Fachkräfte. In so manchem Betrieb herrschen Leistungsdruck, Überstunden, geringe Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben oder geringer Handlungsspielraum und unzureichende Gratifikationen.
Ehemals motivierte Beschäftigte suchen sich einen neuen Job oder wechseln direkt in eine Branche mit besseren Verdienstmöglichkeiten oder mehr Privatleben. Viele werden auch krank. Dabei sind Qualifikationskrisen gerade dafür wesentliche Treiber. Aber was ist das genau: eine berufliche Gratifikationskrise? Wie wirkt sie, und was können Betriebe dagegen tun?
Genau bedeutet das, dass man für die Energie, die man in die Arbeit investiert, zu wenig herausbekommt. Man macht Überstunden, arbeitet unter permanentem Zeit- und Termindruck. Diese starke Verausgabung ist teilweise persönlichkeitsbedingt, zu einem großen Teil aber auch vorgegeben von den Arbeitsbedingungen.
Dieser Verausgabung stehen Gratifikationen gegenüber – die Wertschätzung, die Vorgesetzte und Kollegen entgegenbringen, etwa Arbeitsplatzsicherheit, faire Vergütung und Aufstiegsmöglichkeiten. Sind die Gratifikationen gering, erzeugt dies ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Burnout und Depressionen.
Darüber können Gratifikationskrisen zu gesundheitlichen Problemen und Berufswechsel führen. Denn für Beschäftigte, die Wahlmöglichkeiten haben, gibt es keinen Grund, in solchen krankmachenden Organisationen zu bleiben. Das gilt für junge, zunehmend aber auch für ältere Beschäftigte.
Was können Betriebe also tun? Sie sollten für junge Menschen attraktiv sein und das vorhandene Know-how im Unternehmen halten.
Betriebliches Gesundheitsmanagement ist weit mehr als nur ein Obstkorb oder eine bewegte Pause; es ist umfassend und eng verzahnt mit dem Personalmanagement und der Unternehmenskommunikation. So verstanden wird betriebliches Gesundheitsmanagement nachhaltig zur Sicherung von Fachkräften beitragen.
Dabei geht es darum, angemessene Anforderungen an die Beschäftigten zu stellen und ausreichende Ressourcen, zu denen auch Qualifikationen gehören, bereitzustellen. Dazu gehört, dass die Beschäftigten in unterschiedlichsten Situationen die erforderliche Unterstützung erfahren, oder auch Handlungsspielraum bei der Erledigung ihrer Aufgaben zu gewähren.
Mehr Informationen zum Studiengang Betriebliches Gesundheitsmanagement (M.Sc.) finden Sie hier
Prof. Dr. Ricardo Baumann, Studiengangsleiter Betriebliches Gesundheitsmanagement
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