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Pressemitteilung

Ein kleiner Pieks mit großer Wirkung: Warum die Masernimpfung Kosten spart

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Masern im Visier und mit seiner Ankündigung, eine Impfpflicht einzuführen, eine hitzige Debatte in Deutschland ausgelöst.

SRH Fernhochschule | Prof. Dr. med. Marco Halber

Prof. Dr. med. Marco Halber, Studiengangsleiter an der SRH Fernhochschule, hat die Impfpflicht aus ökonomischer Sicht analysiert.

Derzeit werden Impfungen gegen 15 verschiedene Erreger amtlich empfohlen und von den Kranken-kassen bezahlt. Dazu gibt es auf dem Markt aktuell fünf verschiedene Masern-Impfstoffe von einem Dutzend Anbieter. „Der übliche Impfstoff kostet rund 30 Euro als Dreifach-Präparat gegen Masern, Mumps und Röteln. Für Privatpatienten berechnen Ärzte zudem noch einmal 10,72 Euro inklusive Impfpass-Eintrag. Die Kosten bei Kassenpatienten hingegen sind deutlich geringer. Das heißt, im Durchschnitt entstehen in Deutschland circa 13 Euro an Kosten für eine Masernimpfung“, so Prof. Halber.

Im Gegensatz zu der relativ kostengünstigen Impfung ist die Behandlung von Masernerkrankungen deutlich teurer. „Bei einer ambulanten Behandlung mit dazugehörigem Bluttest fallen im Durchschnitt 520 Euro Kosten an (Stand 2009). Darüber hinaus kommt es bei jedem tausendsten Masern-Patienten zu lebensbedrohlichen Komplikationen, wie zum Beispiel der sogenannten Enzephalitis (Hirnhautentzündung). Die Kosten für die Behandlung von Masern-Enzephalitis-Patienten auf einer Intensivstation steigen dann sogar auf mehrere zehntausend Euro an. Oft tragen diese Patienten lebenslange Behinderungen davon, während für die Impfung selbst keine ernsten Nebenwirkungen wissenschaftlich belegt sind“, weiß Prof. Halber. Dazu kommen noch volkswirtschaftliche Kosten zum Beispiel in Form von verpassten Schultagen und Fehlzeiten am Arbeitsplatz.

Sein Fazit: Es wird Zeit, die Masern auszurotten, und die Impfung ist volkswirtschaftlich ein Geschenk. Somit ist die Masernimpfung nicht nur aus gesundheitlicher Sicht eine wichtige Sache, sondern auch ökonomisch betrachtet, lassen sich durch die konsequente Impfung Kosten und Leid vermeiden.