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Ambulantisierung - einer der Megatrends im Gesundheitswesen

Einer der „Megatrends“ in der Gesundheitsversorgung ist die Ambulantisierung wie z.B. mit MVZs. Ärzt:innen sollten diese Aufgaben auch künftig übernehmen, damit eine ärztliche Perspektive weiterhin die Gesundheitsversorgung prägt.

Ärztliche Initiative prägt die ambulanten Strukturen der Zukunft

Wenn man von „Megatrends“ in der Gesundheitsversorgung sprechen will, dann ist Ambulantisierung an vorderster Stelle zu nennen. Patientenpräferenzen, medizinischer Fortschritt und wirtschaftliche Aspekte zeigen in eine Richtung: Diagnostik und Behandlungen werden unaufwendiger, unkomplizierter und risikoärmer. Neben der Verlagerung aus dem stationärem Bereich hat Ambulantisierung noch eine weitere Seite: bessere und stärker zielgerichtete Versorgung im ambulanten Bereich ermöglicht es, die Krankheitslast zu senken und Erkrankungen zu „managen“ bevor sie eskalieren. 

In den vergangenen Jahren ist umfangreiches Wissen dazu entstanden, wie ein Zusammenwirken von ärztlicher Behandlung, Therapieberufen, Pflege und sozialem Umfeld Patienten befähigen kann, möglichst lange und bei guter Lebensqualität mit chronischen Erkrankungen zu leben. 

Dies spiegelt sich in aktuellen Konzepten der Primärversorgung und regionalen Versorgung. Beide Aspekte der Ambulantisierung werden durch den demografischen Wandel stark hervorgehoben. Menschen bleiben länger selbständig und mehr Therapien und Eingriffe können auch im fortgeschrittenen Alter ambulant erfolgen. Dies wird sich – unabhängig von mehr oder weniger erfolgreicher Gesundheitspolitik – durchsetzen. 

Ambulantisierung heißt jedoch nicht mehr nur „Praxis“, sondern immer häufiger „Zentrum“: die Betriebsformen verändern sich. 

30 Prozent der als Praxis gezählten Einrichtungen firmieren bereits als BAG oder MVZ. Fast 15 Prozent weisen einen Jahresumsatz von größer eine Million EUR auf, unter den BAG/MVZ sind es über ein Drittel (Daten des Statistischen Bundesamts von 2019) – übrigens davon nur ein kleiner Teil nicht in der Hand von Ärzten.

Trend zur Technisierung und Spezialisierung

Technisierung und Spezialisierung halten gerade im fachärztlichen Bereich stärker Einzug, damit zusammenhängend vergrößern sich die Einrichtungen – und dies vor dem Hintergrund einer allgemein hohen und leider noch zunehmenden Regulierungsdichte im Gesundheitswesen. 

Solche Zentren müssen effizient und klug geführt werden – mit strategischem und organisationalem Denken und mit hoher Teamkompetenz. 

Ärzt:innen sollten diese Aufgaben auch künftig nicht anderen überlassen – wenn eine ärztliche Perspektive weiterhin für die Gesundheitsversorgung prägend sein soll.

Verpassen Sie auch nicht unsere Kurzinterviews mit 2 MBA Absolventen und Gewinnern des Hartmannbund Preises 2022 und 2023, Dr. Med. Frederic Kube und Dr. Med. Christopher Glatzel. 

Prof. Dr. Lutz Hager, Studiengangsleiter Executive MBA für Ärzt:innen

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