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Wie innovativ bin ich?

Zielstrebig, teamfähig, flexibel, organisiert: Sind häufig genannte Adjektive, wenn es darum geht, sich selbst vorzustellen. Doch wie sieht es mit Adjektiven wie innovativ, ideenreich oder schöpferisch aus? Wer beschreibt sich selbst als innovativ?

Was ist Innovation?

Innovationen verändern unsere Welt und machen sie zu dem, was sie morgen sein wird. Neue Ideen und Technologien sind die Antwort auf Probleme. Abgeleitet wird das Wort Innovation von dem lateinischen Verb „innovare“. Dies bedeutet erneuern oder verändern. Der Duden beschreibt Innovation als: „die Realisierung einer neuartigen, fortschrittlichen Lösung für ein bestimmtes Problem, besonders die Einführung eines neuen Produkts oder die Anwendung eines neuen Verfahrens. Auch wenn eine Idee noch so genial und verrückt ist, sie muss zur umsetzbaren Lösung werden. Erst dann ist sie eine Innovation, die Werte schafft und die Welt verändern kann, oder wenigsten den eigenen Arbeits- und Lebensbereich.“ (https://www.duden.de/rechtschreibung/Innovation)

Wie entstehen Innovationen?

Wer kennt sie nicht, die Geschichten von den Garagen-Unternehmen aus denen später erfolgreiche Weltfirmen wie Google, Amazon oder Walt Disney wurden und die mit ihren Ideen die Welt veränderten. Doch wie wird aus einer Idee eine Innovation? „Innovationen entstehen über eine Wechselwirkung zwischen kreativen Denkprozessen und innovationsgünstigen Eigenschaften eines Menschen. Hinzu kommt, dass Ideen am besten in einem Umfeld realisierbar werden, das offen für Neues ist und auch Fehlschläge nicht als vertane Zeit oder Geldverschwendung ansieht“, erklärt Soziologin Prof. Dr. Petra Arenberg.

Welche Eigenschaften hat eine innovative Person?

Es gibt nicht den Prototyp einer innovativen Person, da jeder Mensch einzigartig ist, doch einige Eigenschaften lassen sich immer wieder finden, weiß Prof. Arenberg: Personen, die innovativ sind, zeichnen sich meist durch eine proaktive Verhaltensweise aus. Sie glauben daran, aus eigener Kraft etwas verändern zu können. Sie zeigen persönlich Initiativen, sind intrinsisch motiviert, offen für Neues und veränderungsbereit. Auch die Bereitschaft Risiken einzugehen oder Änderungen umzusetzen ist hoch. Innovative Menschen brechen gerne mal die Regeln oder Vorgaben und entwickeln stattdessen neue Regeln und Strukturen. Zudem erkennen sie in jeder Neuerung ein Potential zur Verbesserung. „Was hier so kreativ und inspirierend klingt, kann für das Umfeld allerdings auch ermüdend werden. Denn immer neue Vorschläge sind oftmals mit Arbeit verbunden. Häufig werden innovative Persönlichkeiten auch als chaotisch und sprunghaft wahrgenommen“, so die Soziologin.

Wie kann das eigene Innovationstalent gefördert werden?

Wer selbst innovativ sein möchte, muss sich im Klaren sein, dass Innovationen nie einfach so entstehen. Die Basis dafür sind Fachwissen und die Expertise in einem bestimmten Gebiet. „Fördern sie ihr Fachwissen, lernen sie die neuesten Verfahren, Techniken und Methoden ihres Bereiches, lesen sie Bücher oder Blogs mit Diskussionen über neue Ideen. Und verbessern sie ihre sozialen Kompetenzen, um andere zu begeistern. Das wichtigste ist allerdings, lassen sie sich nicht entmutigen, wenn sie auf Widerstände stoßen oder etwas nicht auf Anhieb funktioniert“, rät Prof. Arenberg allen Innovationswilligen. Wer Kritiker als Sparringspartner sieht und auch nach gegenteiligen Meinungen und Standpunkten sucht, ist häufig auf einem guten Weg. Denn im Widerspruch steckt schließlich oft die Lösung. Es gilt die eigene Routine zu durchbrechen. Dabei kann es hilfreich sein, als eigener Kunde zu arbeiten und zu betrachten, wie andere Branchen oder Kulturen mit ähnlichen Herausforderungen umgehen.

Wie viel Innovationskraft steckt in mir?

Innovation klingt nach einer so großen Sache, doch es muss nicht immer die eine Idee sein, die sich zu einem Weltkonzern entwickelt. Oftmals sind es kleine Projekte oder Änderungen im Alltag. Vielen fehlt es jedoch an Selbstbewusstsein, um sich als innovativ zu bezeichnen. Wenn man allerdings genau hinsieht, entdeckt man in sich durchaus die ein oder andere innovative Eigenschaft und Veränderungen, die man bereits bewirkt hat. Denn Innovationskraft steckt in jedem von uns. Damit die nächste Idee auch zu einer Innovation wird, rät Prof. Arenberg: „Setzen sie nie nur auf eine Option. Entwickeln sie mehrere Ideen oder gehen sie viele Wege, auch wenn Sackgassen dabei sind, ärgern sie sich nicht, ein anderer Weg wird vielleicht zur Schnellstraße. Seien sie gefasst auf das Unmögliche, das Undenkbare tritt schneller ein, als wir vermuten.“