SRH Fernhochschule - The Mobile University
Blog

Gemeinsam den Weg zur nachhaltigen Hochschule gehen

Die SRH Fernhochschule - The Mobile University geht Schritt für Schritt den Weg zur nachhaltigen Hochschule. Begleiten Sie diese spannende Reise, ihre Fortschritte und Herausforderungen mit fundierten und transparenten Beiträgen.

Als SRH Fernhochschule – The Mobile University werden wir mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie Schritt für Schritt eine nachhaltige Hochschule. Im Interview mit Prof. Dr. Michael Koch, Projektleiter unserer Nachhaltigkeitsstrategie, können Sie diesen Weg mit uns gehen. Er ist derjenige, der die Nachhaltigkeitsstrategie Ende 2020 initiiert hat und diese von Anfang an begleitet.

Bei uns an der SRH Fernhochschule stehen die Menschen stets im Mittepunkt. „Menschen machen Hochschule“ lässt sich auf unserem Weg zur nachhaltigen Hochschule modifizieren: „Menschen machen Nachhaltigkeit“. Einer davon ist Prof. Dr. Michael Koch, welcher sich mit seinem Projektteam rund um Christian Beditsch, Jessica Kruse und die externe Beraterin Marena Eirich auf den Weg zur nachhaltigen Hochschule gemacht hat. Wir begleiten diese spannenden Reise, ihre Fortschritte und Herausforderungen mit fundierten und transparenten Beiträgen.

Herr Koch, was war der „Urknall“ für unsere Nachhaltigkeitsstrategie?

Koch: Dies war sicherlich unser Bachelor-Studiengang im Nachhaltigkeitsmanagement, der im März 2020 gestartet ist. Wir haben bereits seit Jahren ein sehr erfolgreiches Hochschulzertifikat zum Thema „CSR- und Nachhaltigkeitsmanagement“. Der neue Bachelor-Studiengang war eine „Wette auf die Zukunft“ in dem Sinne, dass wir hier ein Vorreiter in der deutschen Hochschullandschaft sind und nicht sicher sein konnten, wie gut der Studiengang angenommen wird. Die starke Nachfrage nach diesem neuen Angebot hat uns zur Erkenntnis gebracht, dass wir als Hochschule das Thema Nachhaltigkeit nicht nur lehren, sondern als Unternehmen Hochschule auch täglich leben müssen. Dies erwarten zurecht unsere Studierenden, unsere Mitarbeiter und die Gesellschaft insgesamt.

Warum begeben wir uns auf den Weg zur nachhaltigen Hochschule?

Koch: Es geht uns um das Wahrnehmen gesellschaftlicher Verantwortung, denn eine nachhaltige Entwicklung der Welt kann nur gelingen, wenn alle Teile der Gesellschaft aktiv mitwirken. Außerdem sehen wir als Bildungseinrichtung natürlich eine besondere Chance, zu einer Bewusstseinsänderung in Richtung Nachhaltigkeit bei Studierenden und Mitarbeitern beizutragen. Wir denken auch, dass wir am Studienmarkt noch attraktiver werden können, wenn wir mit Glaubwürdigkeit und Transparenz als Hochschule täglich nachhaltig wirtschaften.

Was heißt „Nachhaltigkeitsstrategie“?

Koch: Nachhaltigkeit ist eine unternehmerische Querschnittsaufgabe, so wie beispielsweise auch die Digitalisierung. Nachhaltiges Wirtschaften betrifft alle Bereiche einer Organisation. Es geht darum, den sogenannten Dreiklang der Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungskette eines Unternehmens umzusetzen. Dabei kommen Ziele der Ökologie, des Sozialen und der Ökonomie zum Tragen. Außerdem geht es um eine gerechte Verteilung von Ressourcen und Chancen zwischen den Generationen.

Welche Themenbereiche umfasst unsere Nachhaltigkeitsstrategie?

Koch: Angelehnt an das Hochschulnetzwerk HOCH-N gliedert man bei Hochschulen eine Strategie der Nachhaltigkeit typischerweise in fünf Kernbereiche. Dies sind die Lehre, die Forschung, Betrieb und Verwaltung, die Governance (also die Unternehmensführung), sowie der Transfer von Ideen und Wissen der Nachhaltigkeit in die Gesellschaft. Nach diesem Muster wollen auch wir für die SRH Fernhochschule vorgehen. Im Bereich der Lehre geht es beispielsweise darum, weitere neue Angebote im Nachhaltigkeitsmanagement zu entwickeln oder auch bestehende Studiengänge durch Module im Bereich der Nachhaltigkeit zu ergänzen. Beim Hochschulbetrieb ist die Frage unter anderem, wie wir im Büroalltag besonders ressourcenschonend arbeiten oder noch mehr Menschen den Zugang zum Studium erleichtern können. Und im Bereich des Transfers denken wir daran, Menschen an der Hochschule noch weitergehender einzubinden, beispielsweise durch einen Nachhaltigkeits-Roundtable.

Der CO2-Fußabdruck von Unternehmen kann mit Scopes kategorisiert werden. Was hat es mit diesen auf sich und welche Rolle spielen diese in unserer Nachhaltigkeitsstrategie?

Koch: Nach dem Greenhouse Gas Protocol, dem international anerkannten Standard zur Messung der emittierten Treibhausgase eines Unternehmens, gibt es drei Bereiche: Scope 1 sind die direkt vom Unternehmen durch seinen Betrieb generierten Emissionen, beispielsweise der Wärmeverbrauch in Büroräumen. Scope 2 deckt indirekte Emissionen aus der Erzeugung von gekauftem Strom, Dampf, Wärme und Kühlung ab. Scope 3 Emissionen entstehen vor (Upstream) und nach (Downstream) der eigenen unternehmerischen Tätigkeit. Dazu gerechnet wird z.B. der CO2-Ausstoß, der in der Lieferkette entsteht. Als Fernhochschule liegt unser CO2-Fußabdruck bereits bei niedrigen 2,2 Tonnen pro Mitarbeiter pro Jahr mit einem Fokus auf Scope 1 und 2. Unser Ziel ist es, diese Emissionen durch die Nachhaltigkeitsstrategie über die kommenden Jahre hinweg weiter zu senken.

Wenn man unsere Nachhaltigkeitsstrategie als Landkarte betrachtet, wo befinden wir uns aktuell auf dieser?

Koch: Wir haben uns auf den Weg gemacht, konsequent nachhaltig zu wirtschaften – wir entwerfen hier also gerade unsere eigene Landkarte. Einiges wurde hier schon erreicht. Beispielsweise reduzieren wir den Papierverbrauch erheblich, indem wir gedrucktes Studienmaterial nur noch auf Anfrage und gegen Gebühr ausgeben und Abschlussarbeiten seit Juli 2021 nur noch digital eingereicht werden. Wenn in der Verwaltung dennoch gedruckt werden muss, dann auf FSC-zertifiziertem Papier aus nachhaltiger Waldwirtschaft. In Riedlingen nutzen wir 100% Ökostrom, unser Job-Bike-Programm gibt es seit 2019 und den Fuhrpark stellen wir in Kürze auf hybride Fahrzeuge um. Auch wenn die SRH Fernhochschule bereits erfolgreich wichtige Maßnahmen zur Senkung des Ressourcenverbrauchs sowie auch zur Förderung des Zugangs zu Bildung umgesetzt hat, stehen wir am Anfang einer spannenden Reise, die uns über viele Jahre mit neuen Zielen und Herausforderungen beschäftigen wird und bei der wir uns kontinuierlich verbessern wollen. Auf diese Aufgabe freuen wir uns sehr, denn sie beruht auf der Überzeugung, dass wir unserer Verantwortung auch für künftige Generationen gerecht werden wollen.

Was sind die nächsten Schritte auf unserem Weg, die Zukunft als nachhaltige Hochschule zu gestalten?

Koch: Menschen machen Nachhaltigkeit, und daher steht bei all unseren Schritten im Vordergrund, durch eine hohe Sichtbarkeit des Themas unsere Mitarbeiterschaft zu erreichen und aktiv einzubinden. Zunächst haben wir Anfang des Jahres in Diskussionsrunden analysiert, welche nachhaltigen Aktivitäten die Hochschule bereits betreibt, wie beispielsweise unseren modernen und effizienten E-Campus oder den Übergang zu ausschließlich digitaler Abgabe von Abschlussarbeiten. Auch haben wir andere Hochschulen auf deren Nachhaltigkeit hin beleuchtet. Dem schloss sich im Mai eine Umfrage aller Interessengruppen der Hochschule an, bei der etwa 30 mögliche Handlungsfelder der Nachhaltigkeit priorisiert wurden. Auf dieser Grundlage erstellt das Projektteam, unterstützt durch die verschiedenen Arbeitsgruppen, einen konkreten Katalog an Zielen, Maßnahmen, Erfolgsindikatoren, Zeitlinien, Budgets und Verantwortlichkeiten zur Umsetzung in den folgenden Jahren. Außerdem erfolgt die Planung der internen und externen Kommunikation zur Nachhaltigkeitsstrategie. Nach Prüfung und Verabschiedung durch die Hochschulleitung geht es ab 2022 dann in die Umsetzung der Strategie.

Über die Autorin

Lea-Anna Hurler ist seit Februar 2020 die Ansprechpartnerin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der SRH Fernhochschule – The Mobile University. Als Kauffrau für Marketingkommunikation bringt sie aus der IT-Branche außerdem Erfahrung mit agilen Methoden und New Work mit. Ihre Begeisterung für Texte und die vielfältigen Themen der Fernhochschule haben sich gesucht und gefunden.