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Prozessverbesserung durch Digitalisierung an stationären Schnittstellen

Die Digitalisierung in Krankenhäusern muss durchgängig und praxisnah umgesetzt werden, besonders bei der digitalen Behandlungsdokumentation. Dies zeigt die Studie von Dr. Frederic Kube, Absolvent des Studiengangs Executive MBA für Ärzt:innen.

Prozessverbesserung durch Digitalisierung an stationären Schnittstellen

Defizite in der Digitalisierung kommen insbesondere an der Sektorenschnittstelle zwischen stationärer und ambulanter Versorgung zum Tragen(1). Kürzere Verweildauern und steigende Fallzahlen erfordern eine konsequente Prozessorientierung. Hier kann die Digitalisierung ein Schlüssel für effektivere Versorgungsprozesse und mehr ärztliche Zeit an dem Patienten sein.(2)

Ärztliches Personal als zentraler Akteur

Bei der Frage, welche stationären Prozesse an der Schnittstelle zum ambulanten Sektor ein hohes Verbesserungspotential durch Digitalisierung aufweisen, steht das ärztliche Personal als zentraler Akteur in den klinischen Prozessketten, teurer Kostenfaktor (3) und knappe Ressource im Zentrum. Im Rahmen eines Online-Surveys wurden insgesamt 60 Ärzte befragt.

Als größte Problemfelder wurden Informationsverluste und mangelnde cross-sektorale Absprachen angegeben. Es besteht großer Bedarf an Prozessminimierung durch adäquat digitalisierte Patientendaten. Als häufigstes Problem wurden zugleich alltagsfern umgesetzte Digitalisierungsmaßnahmen ausgemacht, die zu weiterer Arbeitsverdichtung führten.

Stationäre Prozesse müssen konsequent analysiert sowie abteilungs- und sektorenübergreifend konzipiert werden. Großes Verbesserungspotential liegt in der innerklinischen Automatisierung administrativer Prozesse unter Einbezug des Personals. 

Den Bedarf an Digitalisierungsmaßnahmen unterschiedlicher Kategorien bei den befragten Ärzt:innen können Sie in dieser Graphik sehen. 

Digitalisierung muss durchgängig und praxisnah umgesetzt werden.

"Die Studie von Dr. Frederic Kube zeigt deutlich, dass insbesondere eine unzureichende Gebrauchstauglichkeit von Patientenportalen und digitaler Behandlungsdokumentation die angestrebten Ziele der Digitalisierung verhindert. Ohne umfassende Partizipation der Mitarbeitenden bewirkt die Digitalisierung kaum positive Effekte für Effizienz und Qualität in der Versorgung." Prof. Dr. Erwin Selg

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1     Hartmannbund, Assistenzartumfrage 2021

2     McKinsey & Company (Hrsg.), eHealth Monitor 2021

3      Kassenärztliche Bundesvereinigung (2019). Gesundheitsdaten

© Urheber Graphic - Dr. Frederic Kube

Über den Autor

Dr. med. Frederic Kube, MBA, Absolvent des Studiengangs Executive MBA für Ärzt:innen, Berlin, Preisträger des Hartmannbund-Preises

Prof. Dr. Erwin Selg, Professur für Digital Health Management und Wirtschaftsinformatik

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