Tiergestützter Coach

Tiere spielen eine wichtige Rolle in der Arbeit mit traumatisierten Menschen

In der Sozialen Arbeit können „Tierische Helfer“ ​sehr wertvoll sein. Insbesondere traumatisierte Klient:innen, bei denen Bindungsstörungen oder Kommunikationsdefizite vorliegen, profitieren von der Interaktion zwischen Mensch und Tier. „Die Tiere reagieren sehr empfindsam auf menschliche Signale“, erklärt Bettina Mutschler, systemische Beraterin und Coach bei AniMotion in Sasbachwalden, dem Kooperationspartner der SRH Fernhochschule. „Das schärft bei uns Menschen das Bewusstsein für die eigene Kommunikation, insbesondere die Körpersprache“, ergänzt sie. Für Betroffene kann das eine große Hilfe sein. „Tiere reagieren nicht auf den äußeren Schein. In der Mensch-Tier Begegnung werden wesentlichere, tiefere Themen wichtig.“

Darum ist die sogenannte tiergestützte Intervention auch ein wichtiger Bestandteil im Studiengang Soziale Arbeit.

Neuer Zertifikatskurs seit 2023

Der Praxistag „Tiergestützte Intervention“ im Mai 2022 war bereits ein großer Erfolg bei den Studierenden. Seit diesem Jahr bietet die SRH Fernhochschule nun den Zertifikatskurs Tiergestütztes Coaching für alle an, die sich in diesem Bereich weiterbilden wollen.

In dem Zertifikatslehrgang lernen Sie, wie Sie Tiere im professionellen Coaching von Menschen sinnvoll und wertschätzend einsetzen. Im Rahmen der Ausbildung erweitern Sie Ihre pädagogische bzw. psychosoziale Grundqualifikation mit systematischem Wissen über Theorie und Anwendung tiergestützter Interventionen. Sie sind auf Basis eines reflektierten Welt-, Menschen- und Tierbildes in der Lage, mögliche Lösungsstrategien abzuwägen und Methoden auf unterschiedlichen Ebenen kritisch auszuwählen.

Achtung des Tierwohls

Wie erfolgreich Therapien mit eingesetzten Tieren ist, ist mittlerweile bekannt. Doch nicht selten fehlt das nötige Fachwissen, um unter Einbezug der Tiere die Situation der Klient:innen zu verbessern und dabei gleichzeitig nicht das Wohl der bei den Interventionen eingesetzten Tiere zu gefährden. Das Tierwohl liegt dem Dr. Rainer Wohlfarth, Psychotherapeut und Mitgründer von AniMotion sehr am Herzen.

Im Praxisteil eine besondere Verbindung mit den Eseln eingehen

Inhalte des Kurses sind die Grundlagen der Mensch-Tier-Beziehung, Ethik und Tierschutz aber auch der Bogen vom Konzept bis zu Umsetzung. Natürlich kommt der praktische Anteil nicht zu kurz: im abschließenden Modul sammeln Sie eigene Coachingerfahrungen unter exemplarischem Einbezug von Eseln.

Für Zertifikatsleiter Christopher Ott ist ein fruchtbares Miteinander von wissenschaftlicher Theorie und echter Praxis wichtig: „Mit dem Praxisteil wollen wir gezielt Studierende ansprechen, das vielfältige Feld tiergestützter Interventionen kennenzulernen. Und zwar explizit an dem Ort, an dem die Tiere auch eingesetzt werden.“

Möchten Sie mehr über die persönlichen Erfahrungen der Teilnehmer mit den Eseln während der Praxistage erfahren, lesen Sie hier weiter.